Es ist so weit, die schönste Zeit im Jahr ist angebrochen, der Dia de los Muertos – der Tag der Toten – steht vor der Tür! Ein besonderes Highlight dieser Zeit ist für mich das Gestalten des Altars zu Ehren der geliebten Verstorbenen, in Mexiko Ofrenda genannt.
In diesem Artikel erfährst, wie du ganz einfach deinen eigenen Altar gestalten kannst, welche Elemente wichtig sind und was sie bedeuten.
Wenn du den Tag der Toten in Mexiko erleben möchtest, dann solltest du unbedingt nach Oaxaca kommen. Denn hier wird diese besondere Zeit noch ganz traditionell auf dem Friedhof gefeiert.
Zur Einstimmung auf diese besondere Zeit lege ich dir den Disney-Pixar Film Coco ans Herz. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich dieses Meisterwerk schon gesehen hab!
Die Bedeutung des Totentag Altars.
Der Altar zum Totenfest in Mexiko wird in der Regel am 29. oder 30. Oktober aufgestellt. Dieses wichtige Event kannst du dir vorstellen wie das traditionelle Schmücken vom Weihnachtsbaum. Die ganze Familie kommt zusammen, Vorfreude liegt in der Luft und jeder hat seine spezifischen Aufgaben.
Die Ältesten schmücken den Altar mit Papiergirlanden – dem sog. papel picado – und zünden die Kerzen an. Für die Blumendekoration sind die Kinder verantwortlich und alle anderen kümmern sich um Speis und Trank für die Verstorbenen.
Der Altar ist in erster Linie den geliebten Verstorbenen gewidmet, deren Seelen dem Glauben nach am 1. und 2. November ins Reich der Lebenden zurückkehren, um ihre Familien zu besuchen.
Und damit sich die Gäste aus der geistigen Welt auch wohlfühlen, werden ihnen die besten Speisen aufgetischt und alte Geschichten von ihrer Zeit unter den Lebenden ausgepackt.
Denn nur, wer vergessen ist, ist wirklich tot.
Was auf einen Altar gehört.
Je nachdem, wie viel Platz du hast und wie aufwendig dein Altar werden soll, kann er aus bis zu sieben Stufen oder Ebenen bestehen. Zwei sollten es mindestens sein.
Zwei Ebenen symbolisieren Himmel und Erde. Wenn es drei sind, kommt das Fegefeuer hinzu. Die größeren Altare sind siebenstufig und stellen die 7 Schritte dar, die eine Seele nach dem Tod geht, um zur andere Seite und damit zur ewigen Ruhe zu gelangen.
Das wohl wichtigste Elemente auf deinem Altar ist das Foto der geliebten Person oder auch eines Tieres, dem du gedenken möchtest. Hinzu kommen weitere Elemente wie Lieblingsessen, Kerzen, Salz, Blumen etc., die du im Folgenden aufgelistet findest. Wichtig ist zudem die Repräsentation der vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft auf deiner Ofrenda.
- Fotos der Verstorbenen
- Glas Wasser: Ein Glas gefüllt mit Wasser hilf den Seelen, ihren Durst zu stillen. Wenn das Glas täglich neu aufgefüllt wird, bleibt es schön frisch. Denn selbst ein Verstorbener will kein abgestandenes Wasser trinken.
- Salz: Das Salz repräsentiert das Element Erde und wird oft in einer Schale angerichtet. Es dient den Verstorbenen, sich zu reinigen.
- Kerzen: Die Kerzen repräsentieren das Element Feuer. Traditionell wird mindestens eine Kerze an jede Ecke des Altars gestellt, was den Seelen die Orientierung beim Ankommen erleichtert. Dabei sollten es am besten weiße Glaslicht Kerzen* sein.
- Copal: Über die Festlichkeiten zum Tag der Toten liegt der intensive Geruch von Copal* überall in der Luft. Der mexikanische Weihrauch reinigt den Raum von bösen Geistern und sorgt für das richtige Ambiente, damit sich die ankommenden Seelen sicher und gut aufgehoben fühlen.
- Papel Picado: Die bunten Papier-Girlanden* sind absolut essentiell und machen deinen Altar zum absoluten Hingucker. Sie repräsentieren das Element Wind und erinnern uns an die Zerbrechlichkeit des Lebens. In Oaxaca werden damit ganze Straßenabschnitte geschmückt. Und wenn der Wind die Girlanden tanzen lässt, weiß man, dass die Toten anwesend sind.
- Calaveras: Der sugar skull ist wohl das bekannteste Symbol, was mit dem Tag der Toten in Verbindung gebracht wird. Auf Mexikos Märkten gibt es sie pünktlich zum Dia de Muertos aus Zucker und Schokolade in allen Größen, farbenfroh und aufwendig gestaltet. Der Zucker steht für die Süße des Lebens. Die Schädel repräsentieren die geliebten Angehörigen, die das Reich der Lebenden bereits verlassen haben. Du kannst sie auch Zuhause selbst herstellen.
- Cempasuchil: Das wohl charakteristischste Element zum Tag der Toten ist die orange Cempasuchil-Blüte*. Mit der knalligen Ringelblume wird nicht nur die Ofrenda zu Hause üppig geschmückt, sondern auch die Gräber auf dem Friedhof. Auch Oaxaca’s Innenstadt wird aufwendig mit der orangen Totenblume geschmückt. Sie dienen als Wegweiser für die verstorbenen Seelen.
- Pan de muerto: Das süße Knochen-Gepäck aus Hefeteig schmeckt nicht nur den Verstorbenen und darf bei keiner Tag der Toten Festlichkeit fehlen. So kannst du das Totentagsbrot ganz einfach zu Hause nachbacken.
- Lieblingsessen: Hier ist jetzt deine Kreativität gefragt. Was hat die geliebte verstorbene Seele gerne gegessen und getrunken? Worüber würde sie sich freuen, wenn sie endlich wieder den weltlichen Gelüsten nachgehen kann? Auf vielen Altaren hier in Oaxaca findet man neben Obst und der berühmten Mole vor allem auch Bierflaschen, Zigaretten, Mezcal und Coca-Cola.
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„Todo hombre muere. No todo hombre vive.“
(Jeder Mensch stirbt. Nicht jeder Mensch lebt.)
Ganz viel Freude beim Gestalten deines Altars und fröhliches Beisammensein mit deinen Gästen.