Playa Maruata – Der Hippie Strand Michoácans

Silvester haben wir an der Pazifikküste Maruatas im Bundestaat Michoácan in Zentralmexiko verbracht. Das erste mal Silvester am Meer, davon habe ich schon immer geträumt! Goldgelbe Strände, wilde Felsformationen und kristallklares Wasser, magischer hätte es nicht sein können!

Unser Silvester 2017/2018 haben wir an der Pazifikküste Maruatas im Bundestaat Michoácan in Zentralmexiko verbracht. Das erste mal Silvester am Meer, davon habe ich schon immer geträumt!

Falls du Mexikos Pazifikküste fernab vom auf US-Amerikaner und Europäer zugeschnittenen Tourismus erleben willst, auf der Suche nach Entspannung an einem friedlichen und freundlichen Ort bist und dich mit den einfachen Dingen zufrieden gibst, dann könnte Playa Maruata genau der richtige Ort für dich sein.
Playa Maruata gilt als der schönste Strand Michocáns und ist laut Lonely Planet als „Hippie-Hochburg“ bekannt. Das liegt wohl an dem allgegenwärtigen Marihuanaduft und der entspannten Stimmung in dem kleinen Nahua-Fischerdorf mit rund 900 Einwohnern.

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Was kannst du dort machen?

In aller erster Linie natürlich baden, sonnen und relaxen. Maruata bietet drei verschiedene, goldgelbe Traumstrände, die alle ihren eigenen Spirit haben: „Buño“, „Dedo de Dios“ und „Ventana“. Zum Schwimmen eigenet sich augrund der leichten Brandung insbesondere der drei Kilometer lange Strand „Ventana“.
„Dedo de Dios“ ist eine Felsformation, die aussieht, wie ein Finger. Neben ihm ragen weitere Felsen aus dem Wasser, die voller Höhlen, Tunnel und Spritzlöcher sind. Ein Paradies für Kletterer und Entdecker!
Neben den drei offiziellen Stränden gibt es noch „versteckte Strände“ im Osten und Westen. Diese erreicht man nur, indem man entweder die Ebbe abwartet oder über die Felsen klettert. Belohnt wird man mit einem menschenleeren Traumstrand. Wobei man mit dem Baden vorsichtig sein sollte. Durch die vielen Felsen im Wasser ist die Strömung unberechenbar. Ein Kreuz am Ufer gedenkt den Opfern des Meeres.

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Das Kreuz am Strand erinnert den Opfern der wilden Brandung.

Sehr beeindruckend sind die Sonnenuntergänge, die sich jeden Abend aufs Neue in ihrer Schönheit übertreffen. Am besten beobachtest du sie mit einer kühlen Caguama (1,2 Liter Bierflasche) auf dem Felsen zwischen zweiten und drittem Strand. Der ist einfach zu besteigen und bietet jede Menge Platz zum Sitzen und Ausblick genießen.

Maruata ist zudem beliebt bei Schwarzen Schuppenschildkröten, die sich in der Nacht einen gemütlichen Platz zum Ablegen ihrer Eier suchen (Juni bis Dezember). Im nicht weit entfernten Colola kümmern sich die Marine und ein paar Volunteers um den Schutz der Schildkröten. Mit etwas Glück, kann man dort helfen, die Babyschildkröten in die Freiheit zu entlassen.

Wo kannst du unterkommen?

Die Auswahl an Unterkünften ist recht einseitig und einfach, „richtige“ Hotels gibt es hier nicht. Am besten du kommst mit eigener Hängematte und Zelt und campst für 50 Pesos pro Nacht (Preis variiert, je nach dem, ob die Anlage eigene Sanitäranlagen hat oder nicht) unter einem der unzähligen „enramadas“ (Palmendächer) direkt am Strand. Warmes Wasser zum Duschen und einladende Sanitäranlagen kannst du hier aber nicht erwarten.

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Im Hintergrund die „enramadas“, unter denen du mit Zelt oder Hängematte campen kannst.

Wem ein eigenes Bett und warmes Wasser wichtig sind, dem empfehle ich die Cabañas von Pragedis. Jeder kennt die aufgeschlossene Dame im Ort und nennt sie liebevoll „maestra“ (Lehrerin), da sie Nahuatl, die Sprache der größten indigen Volksgruppe Mexikos, unterrichtet. In ihren Cabañas hat sie auch schon Gäste aus Italien, Frankreich und Deutschland empfangen, worauf sie sehr stolz ist.

Ihre vier Cabañas sind recht einfach, bieten aber ein eigenes Bad mit Warmwasser und gegessen werden kann direkt im angeschlossenen Restaurant, was quasi auch ihr Haus ist. Man wohnt also mehr oder weniger mit der ganzen Familie (bestehend aus sechs Kindern) zusammen.
Reservierungen sind außerhalb der Feiertage nicht nötig. In der high season rund um Weihnachten, Silvester und Ostern (Semana Santa) kosten Pragedis Cabañas 500 Pesos pro Nacht (rund 25 Euro), in der off season 250 Pesos (rund 17 Euro).
Wir haben Pragedis nach dem Namen ihrer Unterkunft gefragt. Sie hat wohl schon lange darüber nachgedacht, aber ist bisher zu keinem Ergebnis gekommen. Wir sollen für den Blog doch einfach selbst entscheiden, wie ihre Unterkunft heißt… Nennen wir sie einfach „Pragedis Cabañas“! Zu finden sind sie in der Hauptstraße, in der sich auch die „Papeleria“ und ein kleiner „Supermercado“ befinden.

Wie kommst du dort hin?

Am einfachsten ist das natürlich mit dem eigenen Auto, aber auch per Bus ist das kein Problem. Die nächst größere Stadt im Westen ist Tecomán, im Osten Lázaro Cárdenas.

Von Mexiko City aus brauchst du mit dem Bus nach Tecomán rund zehn Stunden, ein Ticket kostet ca. 1.200 Pesos (rund 55 Euro). Primera Plus fährt täglich abends um 10 Uhr von Central de Norte in Mexiko City ab.
Von Guadalajara in Jalisco sind es mit dem Bus nach Tecomán nur knapp vier Stunden. Hier fährt ebenfalls Primera Plus oder LaLinea Autovías. Der Preis liegt bei rund 400 Pesos (20 Euro).

Eine weitere Möglichkeit ist, mit dem Collectivo für rund 100 Pesos (5 Euro) von dem im Osten gelegenen Örtchen Lázaro Cárdenas nach Maruata zu fahren. Von Mexiko City (Central de Norte) fährt einmal täglich ein Bus für rund 900 Pesos (40 Euro) in ca. neun Stunden nach Lázaro Cárdenas.

Was gibt’s sonst noch zu wissen?

Am besten du sprichst ein paar Brocken Spanisch, denn in dem ganzen Ort spricht nur einer Englisch. Das ist der Bruder von Pragedis Juan, dem das einzige Hotel im Dorf gehört (für Notfälle haben wir für dich nach seiner Nummer gefragt: 3131002142).

An Kiosken, Restaurants und Bier mangelt es in Maruata nicht. Ich habe allerdings keine Ahnung, was man dort essen soll, wenn man keine Fisch mag…. Am Strand werden sogar „Pescadillas“ (Quesadillas mit Fisch) verkauft!

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Für nur rund 100 Pesos (5 Euro) gibt es frischen Fisch wie diesen, Garnelen oder für etwas mehr (250 Peosos/12 Euro) auch Langusten an jeder Ecke und zu jeder Tageszeit – ein Paradies für Fischfans!

In dem ganzen Ort gibt es keinen Handy- und Internetempfang. Wenn du also deine Nachrichten checken willst, dann musst du dir an den ausgeschriebenen Orten im Dorf einen Wifi-Zugang kaufen. 30 Minuten kosten hier zehn Pesos (50 Cent).

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Da wir die Chance hatten, mit Pragedis eine Art Interview zu machen, möchte ich dir die spannenden Geschichten nicht vorenthalten.
Sie erzählte uns von der Zeit, als das Dorf noch aus nur neun Familien bestand und es den Highway noch nicht gab, der das Fischerdorf mit der Zivilisation verbindet.
Sie erzählte von „Städtern“, die vor rund 40 Jahren mit dem Helikopter in das Dorf kamen, den Einwohnern Kerzen brachten und ihnen zeigten, wie man Esel zum Transportieren von Wasser nutzt. Mit den Jahren stellte sich raus, dass die „Städter“ Narcos vom Sinaloa Kartell waren und die Unberührtheit der Gegend zum Anbau von Marihuana nutzten. Das störte hier niemanden, denn während die Männer säckeweise ihre Ernte in die Helikopter packten, brachten sie bei jedem Besuch Kleidung, Schuhe und Kerzen.
Pragedis und ihre Familie waren damals die einzigen im Dorf, die eine Art Restaurant besaßen und Bier für Gäste ausschenkten. So gingen die Narcos bei ihr also ein und aus, bis eines Tages Schüsse aus einem Helikopter auf ihre Wirtschaft fielen. Dabei wurde glücklicherweise niemand verletzt und die Narcos konnten entkommen und wurden seitdem nie wieder gesehen.

Sie erzählte uns auch von einem weißen Amerikaner, der vor vielen Jahren ins Dorf kam und Medizin brachte. Die Dorfbewohner stellten nicht viele Fragen, denn der Fremde verhielt sich merkwürdig. Nach starkem Regelfall ist er in die Wälder und Berge rund um Maruatas gezogen, bewaffnet mit einem Metalldetektor. Er war auf der Suche nach Überresten der Azteken. Neben Masken, Schüsseln und Schalen fand er eines Tages Goldmünzen und behielt sie alle für sich. Das machte die Dorfbewohner wütend und misstrauisch. Nach seinem großen Fund ist der Gringo aber nie wieder aufgetaucht….

Heute hat das Dorf sogar ein Krankenhaus. Nur einen Friedhof möchte keiner im Ort haben, denn das bringe Unglück und führe zu mehr Toden….

Lust auf Mexiko pur und „buena vibra“ in der Hängematte unterm Palmendach?
Dann auf nach Maruata!

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