Wie lernt man am besten Spanisch?

Mein großer Vorteil ist, dass ich Spanisch liebe. Insbesondere das Spanisch der Mexikaner. Das ist wesentlich langsamer – als wären die Mexikaner dauerbreit – und einfacher zu verstehen als das Spanien-Spanisch. Zudem ist das gerollte R ziemlich sexy.

Ich empfehle auf jeden Fall immer, einen Sprachkurs zu belegen, z.B. einen Kompaktkurs (2 x pro Woche a 2,5 Stunden) im Instituto Cervantes im Chilehaus in Hamburg. Der kostet zwar 250 Euro, aber es sind kleine Gruppen und super motivierte Lehrer, mit denen Spanischlernen einfach Spaß macht. Wenn man so viel Geld dafür zahlt, geht man auch hin und ist vor allem gezwungen zu reden. Einfach ein paar Grammatikübungen oder Vokabel lernen für sich allein zu Hause ist das bequemste, aber bringt leider nicht so viel, da die Situation, in der man die Worte laut ausspricht und schnell auf eine Frage reagieren muss, doch wesentlich schwieriger ist, zumindest für mich.

Nebenbei nutze ich auch die kostenpflichte Sprachlernapp Babbel. Allerdings kommt man damit allein nicht wirklich weit, das kann ich nur nebenbei zu einem “richtigen” Kurs empfehlen.

Am besten ist es, sich ein Sprachtandem zu suchen. Allerdings muss man bis zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Wörter kennen und auch die verschiedenen Zeitformen verwenden können. Sonst ist es viel zu frustrierend, wenn man nicht einen vernünftigen Satz rauskriegt. Meinen aktuellen Tandempartner, mit dem ich mich immer Montags nach der Arbeit treffe, habe ich über die Couchsurfing Plattform kennengelernt. Dort gibt es spezielle Sprachaustauschgruppen für verschiedene Städte, in die man ein Inserat posten kann und in der Regel auch einige Antworten erhält, zumindest in der Hamburg Gruppe. Der Vorteil ist, dass man sich die Profile der Leute vorher angucken kann. Bei einem Sprachtandem ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man ähnliche Hobbys hat und die Chemie stimmt, denn das Ziel ist, sich regelmäßig mit dieser Person zu treffen und über diverse Themen zu reden. Auch wenn das banal klingt, aber es ist wichtig, Vokabeln zu lernen, die einen auch betreffen, die man also regelmäßig anwenden muss. Wenn ich mich mit jemandem auf Spanisch über Goethe unterhalten soll, bringt mir das erstmal gar nichts, weil das nicht das Thema ist, mit dem ich mich im Alltag beschäftige. Die neuen Vokabeln, die ich bei diesem Gespräch lernen würde, hätte ich am nächsten Tag wahrscheinlich direkt wieder vergessen, weil sie mich nicht wirklich interessieren. Ich habe also nach jemandem gesucht, der meine Musik hört, das Reisen liebt und kein hochtrabendes Spanisch spricht.

So unsinnig es ist, aber mit meinem Partner spreche ich kein Spanisch, dafür fühle ich mich noch viel zu unsicher, die Blöße will ich mir noch nicht geben. Erst wenn ich das “R” vernünftig rollen kann. Nach unzähligen, äußerst unterhaltsamen Youtube Videos hab ich es leider immer noch nicht raus. Aber ein Meister fällt ja bekanntlich nicht vom Himmel und irgendwann werde ich auch diesen ätzenden Zungenbrecher fehlerfrei aufsagen können:

“Erre con erre cigarro
erre con erre barril
rápido ruedan los carros
cargados de azúcar del ferrocarril.”

0 comments
  1. Dass du eine Passion für Spanisch hast, ist ja eigentlich schon der perfekte Startpunkt 🙂
    Wenn man eine Sprache nur so aus “Zwang” lernt, ist das immer eher ein Krampf und langfristig von wenig Erfolg gesegnet… Kann mich da noch dunkel an mein Schulfranzösisch erinnern, haha ^^
    Ich hab am Anfang auch ein bisschen Hemmungen gehabt, meinen Partner mit meinem Japanisch zu quälen, aber mittlerweile sprechen wir eigentlich komplett ohne Englisch-Einwürfe 🙂 Sobald du dir den Schritt zugetraut hast, wirst du merken, dass dein Freund vielleicht der beste Tandem Partner ist, den du bekommen kannst 😀

    Liebe Grüße!

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