Der Morgen in Oaxaca beginnt nicht etwa mit Kaffee, sondern mit einer heißen chocolate de agua und süßem Gebäck, was genüsslich in den Kakao getunkt wird.
Kakao hat eine lange Tradition in Mexiko. Bereits 1000 v. Chr. verwendeten die Olmeken Kakawa (Kakao) als Trinkschokolade. Bei den Mayas und Azteken wurde sogar mit Kakaobohnen bezahlt.
In Oaxaca wird diese Tradition auch heute noch gelebt. So gibt es neben der klassischen Trinschokolade, die du entweder mit Wasser oder Milch bestellen kannst, noch weitere traditionelle Getränke auf Kakaobasis. Das wohl bekannteste ist Tejate.
Wie wird Oaxacas Trinkschokolade hergestellt?
Für die Herstellung der traditionellen Trinkschokolade braucht es zunächst erstmal Kakaobohnen. Diese wachsen übrigens auch in Oaxaca, zum Beispiel in der Chinantla Region, wo tropisches Klima herrscht. Allerdings ist Oaxaca keine Hauptanbauregion, der meiste Kakao Mexikos kommt aus Veracruz und Chiapas.
Zunächst werden die Kakaobohnen auf einem sog. Comal per Hand geröstet und danach geschält. Die geschälten Bohnen werden dann zermahlen. In einigen Communities wird dafür auch heute noch eine sog. metate aus Stein verwendet. Gebräuchiger ist der molino – eine elektrische Mühle – wie du sie zum Beispiel in den berühmten Mayordomo Filialen in der Stadt findest.
Sobald die Bohnen gemahlt werden, ensteht aufgrund der kakaoeigenen Kakaobutter eine Kakaomasse, die dann klassischerweise mit piloncillo (unraffiniertem Rohrzucker) und Zimt gewürzt wird.
Danach wird die Masse zu Scheiben geformt und getrocknet. Dabei verhärtet sich die Schokolade und wird als barra de chocolate auf den Märkten verkauft.
Um daraus jetzt wieder Trinkschokolade machen zu können, brauchst du einen Krug oder Topf sowie einen molinillo. Je nach Menge des Kakaos, den du zubereiten willst, nimmst eine oder mehrere Scheiben, legst sie in den Krug und schüttest heißes Wasser hinein (traditionell niemals Milch, die Milch haben erst die Europäer mitgebracht). Das Wasser sollte dabei nicht kochen und weniger als 95 Grad heiß sein.
Mit dem speziellen Holzquirl wird dann kräftig verrührt, um den charakteristischen Schaum zu erzeugen, der dem Getränk seine üppige Konsistenz verleiht.
Kakao ist Medizin
Schon im alten Mexiko wurde Kakao zu rituellen Zwecken getrunken und galt als heilig. Aufgrund der Nahrhaftigkeit der fetthaltigen Bohnen, gibt das Kakaogetränk viel Kraft und Energie, weshalb es vor allem Kriegern vor wichtigen Kämpfen gereicht wurde.
Das Theobromin im Kakao wirkt zudem leicht bewusstseinserweiternd und herzöffnend. Genau deshalb wird zeremonieller Rohkakao heute gerne in Kakaozeremonien verwendet.
In der traditionellen mexikanischen Medizin wird Kakao insbesondere bei Traurigkeit und allen damit verbundenen körperlichen Beschwerden als natürliches Antidepressiva angwandt. So werden zum Beispiel Kakaotinkturen zum Einnehmen verschrieben oder der Körper im Temazcal mit Kakao eingerieben.
Must Do: Cacao Tasting in Oaxaca City mit Chimalapa Cacao!
Wenn du mehr über die heilige Kakaopflanze und das Getränk der Götter erfahren willst, dann verpasse auf keinen Fall das köstliche Gourmet Cacao Tasting in Oaxaca City mit Chimalapa Cacao.
Die beiden Kakaoexperten Ervit und Rut arbeiten ausschließlich mit hochwertigen Bio-Kakaobohnen aus Oaxaca und haben es sich zur Mission gemacht, die Welt mit ihrer Liebe und Wertschätzung für Kakao und Schokolade anzustecken.
Und das beste Schokoladeneis Oaxacas gibt’s übrigens bei Ritos Chocolateria gegenüber vom Mercado Sánchez Pascuas.