Nachhaltigkeit, Bewusstsein, Privileg – Gedanken zum Reisen

Warum reisen wir eigentlich? Um dem grauen Alltag zu entfliehen? Um bessere Menschen zu werden? Hier ein paar Gedanken zum Reisen und Tipps, wie du dein Privileg am besten nutzen kannst.

Warum reisen wir eigentlich?

Da ich selbst als Reiseleiterin und Mexiko-Reiseberaterin tätig bin, mache ich mir hin und wieder Gedanken darüber, was ich eigentlich anbieten möchte, was die Reisenden von mir erwarten und was Tourismus eigentlich ist.

Vorneweg, ich habe nie geplant, im Tourismus zu arbeiten. Ich habe auch eigentlich gar keine Ahnung davon, sondern bin irgendwie so reingerutscht. So wie das bei mir immer passiert!

Seit über drei Jahren bin ich nun schon im Tourismus tätig. Angefangen hat damals alles mit der Airbnb Experience „Paint your alebrije„. Danach kamen Kooperationen mit deutschen Reiseveranstaltern, Mexiko-Gruppenreisen und die Reiseberatung dazu.

Meine Kunden*innen kommen also entweder direkt über meine Social-Media-Kanäle und meinen Blog zu mir oder über andere Reiseveranstalter, mit denen ich zusammenarbeite.

Dementsprechend vielseitig und divers sind auch die Reisenden, die ich bisher treffen und begleiten durfte.

Soviel erstmal zu meinem Hintergrund. Ich kenne das Reisen also aus zwei Perspektiven. Als Reisende, die Touren bucht und als Anbieter, bei dem Touren und Reisen gebucht werden.

Inwiefern hat das meine Sicht auf das Reisen beeinflusst?

Eins habe ich mittlerweile verstanden. Inwiefern dich deine Reise nachhaltig prägt, du tiefe, transformierende Momente und Begegnungen erlebst, das hängt ganz allein von dir ab.

Es hängt davon ab, wie weit du aus deiner Komfortzone gehen möchtest. Ob du es schaffst, nicht ständig alles mit deinem Heimatland zu vergleichen und zu beurteilen. Ob du offen bist für neue Perspektiven, neue Denkansätze, neue Weltanschauungen.

Das ist nicht immer einfach. Ich kann verstehen, warum die meisten den bequemen „Standardtourismus“ bevorzugen, wo du in deiner Touristenbubble bleibst und vom eigentlichen Land und seinen Leuten nicht viel mitbekommst.

Ich habe so eine Reise mal mit meiner Mutter nach Indien gemacht. Zusammen mit einer Gruppe deutscher Reisender und einem indischen Reiseführer, der Deutsch sprach, sind wir jeden Tag im bequemen Privattransporter von einem Ort zum nächsten, von einer Touristenattraktion zur anderen. Um Fotos zu schießen und ein paar geschichtliche Fakten aufzuschnappen. Ich kann mich allerdings so gut wie an nichts mehr aus diesem Urlaub erinnern. Wirklich tiefgreifende Momente gab es nicht, auf mich wirkte die ganze Reise sehr oberflächlich und gekünstelt, obwohl es ein „nachhaltiger“ und kleiner Reiseanbieter war, der damit wirbt, mit Locals zu arbeiten und authentische Reiseerlebnisse anzubieten.

Worauf ich hinaus will ist, dass wenn du in deiner bequemen Touristenbubble bleibst und dein Hauptziel Spaß haben, den Alltag zu Hause vergessen und schöne Fotos schießen ist (was ich vollkommen verstehen kann), dann wirst du von der eigentlichen Kultur und seinen Leuten nicht viel mitbekommen und dementsprechend auch nicht viel Neues lernen.

Ist es dann die lange Reise und das viele Geld überhaupt wert?

Das Erste, was ich meinen Gästen in Oaxaca immer sage, ist, dass es ein unglaubliches Privileg ist, reisen zu können. Nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung hat die Möglichkeit dazu und kann einfach auf einen anderen Kontinent fliegen.

Sollten wir mit solch einem Privileg nicht auch verantwortungsvoll umgehen?

Ich denke ja. Und genau deswegen liegt es mir am Herzen, dass du das Beste aus deiner Mexikoreise rausholst, dass du dich traust, deine Komfortzone zu verlassen, dass du wirklich im Moment lebst und einfach nur erlebst, fühlst, wahrnimmst ohne zu urteilen, ohne zu vergleichen.

Je bewusster du reist, desto mehr wirst du persönlich wachsen. Wenn du neugierig und offen bist, wirst du neue Perspektiven gewinnen, dein Leben und dich aus einer anderen Sicht wahrnehmen und mehr Empathie und Verständnis für die Menschheit und andere Kulturen entwickeln. Und das wiederum trägt für ein besseres Miteinander bei, egal wo auf der Welt.

Genau dafür könntest du dein Privileg nutzen.

Wie kannst du am besten von deiner Mexiko-Reise profitieren?

Wie kannst du also noch bewusster reisen und wirklich prägende Momente erleben, die dich nachhaltig verändern? Das muss natürlich jeder selbst für sich herausfinden. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und von dem, was ich bei meinen Kunden*innen beobachte.

Nimm dir Zeit.

Wenn es irgendwie möglich ist, nimm die mehr Zeit. Gerade für ein so großes und vielfältiges Land wie Mexiko kannst du locker mehrere Monate einplanen. Ein Sabbatical, die Zeit nach dem Studium oder nach einer Kündigung bieten sich da zum Beispiel an.

Go with the flow.

Wenn du auf eigene Faust losziehst, dann verzichte auf übermäßiges Planen im Vorfeld und lass dich einfach treiben. Gerade in Mexiko gibt es so viel zu erleben, was in keinem Reiseführer oder im Internet steht. Vertraue darauf, dass du für jedes Problem eine Lösung findest, stets auf die richtigen Leute triffst und immer am richtigen Ort bist.

Lerne die Landessprache sprechen.

Schon nur ein bisschen Spanisch hilft dabei, mit den Locals in Kontakt zu kommen und unangenehme Sprachbarrieren zu überwinden. Die Mexikaner*innen sind extrem geduldig und schätzen es sehr, wenn du dir Mühe gibst, ein bisschen Spanisch zu sprechen. So wird dein Besuch auch einfach viel witziger und unterhaltsamer. Einen Spanischkurs, den ich von Herzen empfehlen kann, ist das 12 Wochen Online-Programm von meinen Freunden von Querido Mundo Reisen, der dich optimal auf deine Lateinamerika Reise vorbereitet.

Iss wie die Locals und lerne über die einheimische Küche.

Essen ist Kultur und Tradition. Das gilt besonders hier in Oaxaca. Die mexikanische Küche ist übrigens auch als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Viele Gerichte, wie zum Beispiel die berühmte Mole aus Oaxaca, werden mit unzähligen Zutaten extrem aufwendig hergestellt. Hier steckt so viel Wissen, Liebe und Leidenschaft zum Essen und all den Zutaten, die uns Mutter Natur schenkt, drin. Es lohnt sich also ungemein, die lokale Küche zu probieren und so tiefer in die Kultur einzutauchen.

Vergiss alles, was du über Mexiko gehört und gelernt hast.

Gib dich so gut es geht dem Moment hin. Erlebe, fühle und beobachte. Suche nicht nach rationalen Erklärungen, hör auf zu vergleichen und zu beurteilen. Das Leben in Mexiko ist völlig anders als das in Deutschland. Du kannst es einfach nicht vergleichen. Lass dich ein auf etwas ganz Neues und mach dich auch frei von all dem, was du in Deutschland über Mexiko gehört hast.

Nutze die Reise nicht als Flucht aus deinem grauen Alltag.

Frag dich einmal, wie deine Reise aussehen würde, wenn du keinen Urlaub bräuchtest, weil sich dein komplettes Leben wie Urlaub anfühlt. Würdest du dann überhaupt verreisen wollen? Wenn es nicht einfach nur darum ginge, für eine bestimmte Zeit den eintönigen Alltag zu vergessen, was wäre dann der Grund für deine Reise? Reise aus der Fülle heraus, nicht aus dem Mangel.

Reise mit authentischen Anbietern, denen es von Herzen darum geht, Menschen zusammenzubringen und Verbindung herzustellen.

Schau dir dazu unbedingt die Mexiko Gruppenreisen an, die ich zusammen mit Daniel von gosouth.reisen anbiete. Auch die Mexikoreisen von Querido Mundo Reisen und Mexiko Mio kann ich von Herzen empfehlen.

Du wünschst dir mehr Tiefgang beim Reisen und suchst nach Momenten und Begegnungen, die dein Leben nachhaltig beeinflussen und transformieren? Dann melde dich bei mir! Insbesondere durch Begegnungen mit Locals, die ihre inspirierenden Lebensgeschichten mit dir teilen, durch den Besuch heiliger Stätten, schamanischer Rituale und noch so viel mehr biete ich dir den Raum dafür. Was du daraus machst, liegt in deinen Händen.

Auf dass deine nächste Mexikoreise nachhaltige Eindrücke hinterlässt und dich zu einem besseren Menschen macht!

Un abrazo,
Deine Katrin

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