Heiraten in Mexiko – Kosten, Papiere, Organisation
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Du möchtest gern in Mexiko einen Mexikaner heiraten und fragst dich, was du dafür brauchst und mit welchen Kosten du rechnen musst? Dann bist du hier richtig! Ich habe am 14. Oktober 2017 in Santiage de Querétaro geheiratet und möchte dir hier erzählen, was wir dafür gebraucht haben, was das gekostet hat und wie wir das alles organisiert haben.
Vorab: Ich bin als Tourist per One-Way-Ticket nach Mexiko eingereist und habe ca. sechs Wochen später, also innerhalb der sechs Monate, die man als Deutsche ohne Visum im Land sein darf, geheiratet. Mit der Heiratsurkunde ist es dann unproblematisch, eine permanente Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Allgemeines zum Thema Heiraten in Mexiko erfährst du in meinem Gastbeitrag “Erfahrungsbericht und Traditionen an mexikanischer Hochzeit” auf planet-mexico.de.
Die Location:
- La Casona de las Flores* im Zentrum Querétaros (super liebe Leute, die sich bei der Deko unglaublich viel Mühe gegeben haben, auf jeden Fall weiterzuempfehlen!)


Am 14. Oktober haben wir in Querétaro im Casona de las Flores*, einem kleinen, niedlichen 3-Sterne-Hotel geheiratet. Wir haben uns auf den ersten Blick in diese Location verliebt. Alles ist bunt, voll mit kleinen Details im mexikanischen Stil und die wunderschöne Terrasse auf dem Dach haben uns überzeugt.
Die komplette Zeremonie hat auf der Terrasse des Hotels stattgefunden. Ab 17 Uhr waren die Gäste eingeladen. Wir haben unüblich der mexikanischen Tradition in einer sehr kleinen Runde von insgesamt 12 Leuten geheiratet. Wir wollten das so klein halten, da ich zu dem Zeitpunkt gerade mal 5 Wochen in Mexiko war, erst eine Woche vor der Hochzeit überhaupt seine Mutter kennengelernt habe und die Zeit für die Orga im Vorfeld sehr knapp war. So viele Geld sollte das Ganze auch nicht kosten.
Die Location hat uns insgesamt 11.000 Pesos (500 Euro) gekostet. Der Preis setzt sich zusammen aus der Miete für die Terrasse, die Stühle und Tische, das Essen, Süßigkeiten sowie die gesamte Deko. Hinzu kommt eine Nacht im Doppelzimmer, die ich mit meiner Mutter ein Tag vor der Hochzeit dort verbracht habe.

Zusätzliche Kosten für den Hochzeitstag:
- Getränke
- Hochzeitstorte
- Makeup
Neben den Kosten für die Location haben wir noch eine Hochzeitstorte gekauft, die uns 600 Pesos (27 Euro) gekostet hat. Hinzu kam der Alkohol für rund 1.400 Pesos (110 Euro). Das MakeUp für mich und meine Mutti hat zusammen 2.400 Pesos (110 Euro) gekostet, inklusive Probetermin, Anreise zum Hotel am Tag der Hochzeit und Haare. Cesar ist am Tag vor der Hochzeit zum Friseur um die Ecke und hat dort 300 Pesos (14 Euro) bezahlt.
Klamotten:
- Brautkleid
- Anzug
Mein Brautkleid habe ich zuvor in Hamburg gekauft. Das hat mich ca. 2.400 Pesos (110 Euro) gekostet. Ich war sehr froh, dass ich das Brautkleid schon hatte, denn auf die Schnelle eins in Mexiko zu finden, ist sicher nicht leicht, aufgrund der kleineren Größen und dem etwas anderen Stil. Cesar hat ein spezielles Angebot für seinen Anzug gefunden und nur 1.500 Pesos (68 Euro) für Hose und Jacke bezahlt.
Meine Schuhe hab ich mir von ner Freundin aus Deutschland ausgeliehen (vielen Dank nochmal Anna!). Und als es dann am Abend kälter wurde, hab ich mir einfach ein Tuch von meiner Mutti umgeworfen.
Cesar hat sich sein Hemd auch ausgeliehen und die Schuhe hatte er vorher schon, die musste er sich also nicht extra kaufen.

Papiere, die ich bereits aus Deutschland mitgebracht habe:
- Internationale Geburtsurkunde
- Apostille
Was du unbedingt im Vorfeld aus Deutschland mitbringen musst, ist eine internationale Geburtsurkunde mit Apostille. Die kannst du ganz einfach bei deinem Standesamt, was deine Geburtsurkunde erstellt hat, beantragen. In meinem Fall war das Leipzig. Die Urkunde kann dort bequem online für 10 Euro beantragt und postalisch zugestellt werden. Mit einer Bearbeitungszeit von ungefähr einem Monat sollte dabei gerechnet werden. Die Apostille kann dann nur in der Landesdirektion des Bundeslandes, wo die Geburtsurkunde ausgestellt worden ist, beantragt werden. Das geht auch postalisch und kostet bei der Landesdirektion Sachsen 15 Euro.
Papiere, die wir in Mexiko besorgten:
- Übersetzung meiner Apostille
- Beglaubigte Kopie meiner Geburtsurkunde + Übersetzung Apostille
- Vermögensvereinbarung/Ehevertrag (Capitulaciones Martimoniales)
- Gesundheitszertifikat
- Bluttest
- Sonstiges: insgesamt 4 Zeugen, Aufklärungsvideo zur Ehe
Zunächst musste meine deutsche Apostille ins Spanische übersetzt werden. Dafür haben wir eine autorisierte Übersetzerin angerufen (Brigitte Prues Riebartsch) und einen spontanen Termin mit ihr ausgemacht. Die Übersetzung hat nur 30 Minuten gedauert und 200 Pesos (9 Euro) gekostet.
Von meiner internationalen Geburtsurkunde mit übersetzter Apostille musste eine Kopie angefertigt und von einem Notar beglaubigt werden. Das hat 90 Pesos (4 Euro) gekostet. Ein Notar, der uns vom Standesamt empfohlen wurde, ist Notaria Publica 15 im historischen Zentrum Querétaros.
Neben der beglaubigten Kopie haben wir beim Notaria Publica 15 auch die Vereinbarung über unser Vermögen (Gütertrennung oder Zugewinngemeinschaft; “Capitulaciones Martimoniales”) ausstellen lassen. Das hat 1.200 Pesos (54 Euro) gekostet.
Zudem müssen noch einige Formulare (Convenio bajo e Regimen de Separación de Bienes, Declaratoria de Testigos, Solicitud para contraer Matrimonio) ausgefüllt werden, die online auf der Seite des Standesamts zur Verfügung stehen. In der “Declaratoria de Testigos” geht es um die Bestimmung der insgesamt vier Zeugen, für jeden Partner zwei. In unserem Fall waren das zwei Freunde, die aus Deutschland gekommen sind und zwei Freunde von Cesar. Prinzipiell kann man dort jeden angeben, der nicht Mutter oder Vater ist. Zum ausgefüllten Formular gehören auch Kopien des Reisepasses der jeweiligen Zeugen.
Des Weiteren ist ein Gesundheitszertifikat der Eheleute erforderlich. Das bekommt man für jeweils 25 Pesos (1 Euro) in jeder größeren Apotheke, die einen Arzt im Hinterraum beschäftigt. Dort kann man einfach hin ohne Termin. Das Ganze dauert ca. 15 Minuten. Zunächst fragt der Arzt, ob man regelmäßig Sport treibt und Drogen konsumiert. Am besten kennt man auch seine Blutgruppe, da die neben den persönlichen Daten ins Protokoll aufgenommen wird. Danach wird der Blutdruck und die Temperatur gemessen und die Größe und das Gewicht bestimmt. Das Ganze wirkte auf mich recht albern, gehört aber zu den nötigen Unterlagen.
Neben dem Gesundheitszertifikat muss auch ein Bluttest angefertigt werden. Das macht zum Beispiel das CHOPO Labor, was im ganzen Land zahlreiche Niederlassungen hat. Dort kann man in der Regel ohne Termin hin und hat das Ergebnis für 400 Pesos (18 Euro) am nächsten Tag.
Cesar brauchte sein INE (ähnlich unserem Ausweis), eine Kopie seiner Geburtsurkunde sowie eine Rechnung unserer Internetanbieters, um die Adresse zu bestätigen (klingt komisch, aber die Adresse auf dem Ausweis hat keine große Gültigkeit, da man sich beim Umzug nicht ummelden muss).
Diese ganzen Unterlagen mussten wir dann eine Woche vor der Hochzeit beim Standesamt einreichen. Die Gesamtkosten für das Ausstellen der Heiratsurkunde sowie die Zeremonie auf der Terrasse unserer Location hat 4.700 Pesos (212 Euro) gekostet. Die Kosten variieren dabei nach Wochentag (Samstag ist es am teuersten) und ob man im Standesamt heiratet oder ob die Standesbeamtin zur Hochzeitslocation kommt.
Nachdem wir alle Papiere eine Woche vor dem Hochzeitstermin beim Standesamt eingereicht haben, bekamen wir einen weiteren Termin drei Tage vor der Hochzeit, um im Standesamt ein Aufklärungsvideo zur Ehe anzuschauen. Das dauerte ca. 30 Minuten. In dem Video geht es hauptsächlich um die Rechte der Ehepartner in und nach der Ehe, um die richtige Kommunikation unter den Eheleuten und was man so vom Partner erwarten kann.

Zusammenfassung.
Achtung: Die Anforderungen für eine standesamtliche Hochzeit variieren von Region zu Region stark, weshalb die folgende “Anleitung” nicht für ganz Mexiko gilt, ihr müsst euch unbedingt selbst beim Standesamt vor Ort erkundigen, welche Papiere nötig sind. Aber ich hoffe, dass unsere Geschichte bei deiner Planung hilft und euch zumindest eine erste Vorstellung liefern kann.
Zudem empfiehlt es sich sehr, alle Unterlagen immer wieder auf ihre Richtigkeit zu prüfen (Name usw.). Es ist auch nicht selbstverständlich, dass man im Copyshop vernünftige Kopien bekommt, die das Originaldokument komplett ablichten. Und es ist auch normal, dass einem jede Institution (bzw. jeder Mitarbeiter der gleichen Institution) was anderes erzählt und keine Information wirklich verlässlich ist. Von daher am besten früh mit den Besorgungen anfangen, denn man weiß nie, was am Ende dann doch noch fehlt, von dem vorher nie die Rede war.
Alles in allem haben wir die Hochzeit in ca. 3 Monaten geplant und die Gesamtkosten für 12 Gäste lagen bei knapp 1.300 Euro. Das teuerste dabei war die Feier, lässt man die weg und heiratet unter der Woche im Standesamt, kommt man mit 200 Euro sicher ganz gut hin.
Anzumerken ist zudem, dass mein Spanisch nicht ausreichend war, um weder die Rede der Standesbeamtin, noch das Aufklärungsvideo komplett zu verstehen. Das stellte aber gar kein Problem dar. Eine Freundin war so lieb, die Rede der Standesbeamtin auf deutsch zu übersetzen (vielen Dank nochmal Hasti!), was aber nicht hätte sein müssen. Mit ein bisschen Glück ist alles so schön einfach in Mexiko….
Hier die gesamte Kostenaufstellung:
Internationale Geburtsurkunde | 10 Euro |
Apostille | 15 Euro |
Übersetzung Apostille in Mexiko | 9 Euro |
Beglaubigte Kopie von Geburtsurkunde + Apostille | 4 Euro |
Vereinbarung über Vermögen beim Notar | 54 Euro |
2 x Gesundheitszertifikat | 2 Euro |
2 x Bluttest | 36 Euro |
Standesamt (Heiratsurkunde + Zeremonie in der Hochzeitslocation) | 212 Euro |
Hochzeitskleid (in Deutschland gekauft) | 110 Euro |
Cesars Anzug | 68 Euro |
Hochzeitslocation (Nutzung Terrasse, Essen, Alkohol, Deko, eine Übernachtung) | 610 Euro |
Hochzeitstorte | 27 Euro |
Makeup und Haare | 110 Euro |
Gesamt | 1.267 Euro |
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Con mucho amor,
